Schon der Anflug ist der Hammer. Wie bei einem Rundflug habe ich Sicht auf die Oper und die Harbour Bridge, die Wahrzeichen die Sydney verkörpern.
Es ist der Wahnsinn, gleich lande ich in der heimlichen Hauptstadt Australiens, der Metropole die mit als erstes die Neujahrsfeierlichkeiten in die Welt überträgt. Und dieses Jahr bin ich live dabei. Doch erst mal ankommen. Wir wohnen relativ zentral in leerstehenden Zimmern des Studentenwohnheims der Universität. Logo, dass ein Ausflug in die Stadt nicht bis morgen warten kann. Von der Central Station spazieren wir los; Richtung Botanischer Garten und Opernhaus. Der erste Eindruck ist weniger ergreifend wie der den ich von Melbourne hatte. Alles wirk etwas weniger gemütlich, gestresster und ungepflegter.
Vom Botanischen Garten aus erreichen wir schließlich das Wasser und dann steh ich wirklich am Hafen, neben der Oper und die Harbour Bridge gleich dahinter. Wahnsinn, was bisher lediglich Postkartenbilder und Poster waren, ist jetzt Realität. Mein erster Kommentar: „Das Dach sieht auf Bildern viel weißer aus!“ 🙂 Doch die Oper ist wirklich schön. Architektonisch einfach Klasse!
Und hier starten wir ins neue Jahr! Das Feuerwerk, das man bisher nur aus Fernsehbildern kennt erlebe ich diesmal live mit und das von einem wahrlichen Logenplatz. Wie das? Tolle Freunde mit dem nötigen Quäntchen Glück! Randi hat nämlich Karten gewonnen, die es uns erlauben das Spektakel von der Terrasse der Oper zu verfolgen. Dieser Jahreswechsel wird wahrlich ein besonderer!
Doch bis es soweit ist, ist noch Zeit die Stadt weiter zu erkunden. Am Silvestermorgen laufe ich erstmal zum Cogee Beach, von da aus führt der Coastal Walk bis hinauf zum berühmten Bondi Beach. Auf dem Weg läuft man entlang größerer und kleinerer Buchten in denen sich die Städter ein wenig Abkühlung verschaffen. Die Küstenlinie ist geprägt von felsigen, steil abfallenden Klippen, dazwischen immer wieder versteckte Sandstrände, bis man schließlich DEN Strand erreicht. Bondi Beach. Auch ich verschaffe mir ein wenig Abkühlung bevor wir uns startklar für das Neue Jahr machen.
Auf dem Weg in die Stadt fängt es doch tatsächlich zu Regnen an und es scheint als ob sich 2018 feucht verabschiedet. Gut dass wir gut ausgerüstet sind. Wie drei bunte Textmarker stehen wir an der Bühne und warten gespannt was der Abend bringen mag. Um 21 Uhr bekommen wir schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf das was uns um Mitternacht erwartet. Denn es gibt tatsächlich ein Pre-Feuerwerk für Familen, da die Kleinen ja ins Bett müssen. Dieses „kleine“ Feuerwerk ist schon beeindruckend! Wie wird da erst das „Richtige“?! Musikeinlagen verkürzen die Zeit bis zum Jahreswechsel und dann ist es endlich soweit. Der Countdown wird auf den Pfeiler der Harbour Bridge projeziert. 90,…, 60, …, 30, …, 10, 9, 8, 7, …, 3, 2, 1
Happy New Year! 2019 ist da. Fast 15 Minuten ist das Spektakel und die Pyrotechniker zeigen alles was sie haben. Die Harbour Bridge, die Oper und sogar der Hafen werden bunt erleuchtet. Es wirkt alles noch nicht so wirklich und real, aber ja, ich stehe hier; in Sydney, im Zentrum des Geschehens und wahrscheinlich schaut uns gerade die ganze Welt zu.
2018 war für mich großartig, 2019 kann nur gut werden. Immerhin starte ich mit 30 Grad uns Sonne ins neue Jahr, das ist doch schon mal nicht schlecht. Wir bleiben noch drei weitere Tage in Sydney, Zeit um die Stadt noch etwas besser kennenzulernen. Ich erkunde neben dem Zentrum noch South Head und North Head, wo auch Manly Beach, der zweitbekannteste Strand Sydneys liegt.
Mit der Stadt selbst bin ich ja noch nicht so richtig warm geworden. Mir fehlte bisher immer das Wow Gefühl, die Atmosphäre, die Seele der Stadt. Letztendlich habe ich jedoch eine Ecke gefunden, die das Ausstrahlt. The Rocks. Der älteste Stadtteil der Stadt, gleich hinter dem Overseas Terminal an dem die großen Kreuzfahrtschiffe der Welt anlegen.
Vielleicht liegt es auch an Ross, der uns dieses Viertel gezeigt hat. Ross ist Architekturstudent und in Sydney aufgewachsen. Er gehört zu einer Gruppe engagierter Menschen, die Touren durch The Rocks auf Spendenbasis anbieten. Mit uns zusammen gehen noch ca. 60 weitere Menschen auf Entdeckungreise, die sich auf sechs Guides aufteilen. Ross kennt nicht nur die Historie dieses Viertels sondern auch alle Anekdoten, die in keinem Reiseführer auftauchen. Voller Hingabe, führt er uns durch die Straßen und erzählt die Geschichten, die sich um die alten Gemäuer tummeln. Wahrscheinlich macht genau das diese Tour zu so einem besonderen Erlebnis.