Nordöstlich von Melbourne liegt der Alpine Nationalpark, auch er gehört zur Great Dividing Range und umfasst die höchsten Erhebungen des Bundestaates Victoria. Insgesamt hat er eine Fläche von 6474 km2 und ist somit der größte Nationalpark Victorias. Seine höchster Punkt is der Gipfel des Mt. Bogong mit 1986 m. Bekannt ist der Park unter anderem bei Wintersportlern, da er zu den wenigen Regionen gehört die regelmäßig Schnee haben. Wer hier im Sommer unterwegs ist kann sich gut vorstellen wie die Winter aussehen. Die meisten Bergdörfer sind auf Wintersport ausgelegt. Liftanlagen, weitreichende Parkmöglichkeiten, Skihotells; im Sommer wirkt alles wie verlassen und es sind weit weniger Menschen unterwegs. Völlig zu unrecht meiner Meinung nach, was den Alpine Nationalpark für mich auch zu einer Art Geheimtip macht.
Von Süden her schlängelt sich die Great Alpine Road durch die Landschaft; von Bairnsdale nach Wangaratta verbindet sie den Princess Highway mit dem Old Hume Highway. Insgesamt 303 km asphalitiert durch die alpine Region Australiens – dies ist seit 1998 möglich. Das Landschaftsbild wechselt km für km und es fällt mir schwer diese Vielfalt in all ihren Details aufzunehmen und in vollen Zügen zu genießen, viel zu schnell ändert sich dass Bild. Dennoch bin ich einfach nur begiesterst, begeistert von der Natur und ihrer Vielfalt, sowie den engen kurvenreichen Straßen, die die Fahrt zu einem besonderem Erlebnis machen. Ehrlich gesagt bin ich froh, dass mir letzten endes doch nur so wenige andere Fahrzeuge begegnen. Vorallem im Gegenverkehr.
Von Bairnsdale kommend durchfahre ich eine Landschaft mit sanften langgezogenen Hügeln, die in saftigem grün erstrahlen. Kühe und Schafe die auf den Wiesen weiden zeugen von der hier betriebenen Landwirtschaft. Ein bisschen muss ich an das bayerische Alpenvorland denken. Ich übernachtt hinter Omea auf einem der kostenlosen Campgrounds nahe der Victoria Falls. Mitten im grün, umgeben von Bäumen und den runden grünen Hügelrücken.
Nach Omeo werden die Straßen nochmals steiler bis man hinter Hotham Heights den höchsten Punkt der Great Alpine Road erreicht, The Cross, 1845m. Von hier hat man einen unbeschreiblich weiten Blick über die Region. Das Landschaftsbild ist karg, das saftige grün hab ich schon vor einigen Kilometern hinter mir gelassen und durch die wenigen Touristen wirkt alles viel einsamer und weiter.
Ich folge der Great Alpine Road bis kurz vor Bright. Hier verlasse ich die offizielle Route und folge kleinen engen Straßen in Richtung Falls Creek. Es dauert nicht lange und ich bin wieder umgeben von saftigem grün, dass sich bis Falls Creek wieder in kargere Vegetation verwandelt. Die Wechsel sind rasant und erstaunlich zu gleich. Ich bin immernoch fasziniert von der Vielseitigkeit der Landschaft und könnte hier noch viel mehr Zeit verbringen. Es gibt unendlich viele schöne Campgrounds die zum verweilen einladen und hinter jeder Kurve will man stehen bleiben um die atemberaubende Landschaft in sich einzusaugen. Fazit: Ich habe viel zu wenig Zeit hier verbracht (2 Tage) um der Landschaft gerecht zu werden.
Durch mein Zeitlimit habe ich diese Region leider auch nur fahrend erkundet, sie bietet allerdings eine Vielzahl von Möglichkeiten auf andere Art und Weise entdecjt zu werden. Allen foran per pedis; ein Eldorado für wanderfreunde, die sich auf unzähligen Kilometern durch die Natur bewegen können. Campsites auf den Routen ermöglichen auch Mehrtagestoueren. Im Nachinein bin etwas traurig, dass ich mir nicht mehr Zeit für die eine oder andere Wanderung genommen habe. Doch wahrscheinlich ist das einfach ein weiterer Grund irgendwann wieder zu kommen. Die Gegend lockt des Weiterem auch mit Fahrradtouren und Mountainbike treks. Ich war total erstaunt, wieviele Rennradfahrer sich die Steigungen hinauf schrauben und dass bei strahlendem Sonnenschein.